Steuern für ein Stift
Einer der ältesten Siedlungsplätze des Tales, die „Kirschlagleiten" zwischen Vordertal und Mittertal, war auch in der jüngeren Geschichte mit einem Kuriosum verbunden.
Die Ortsbezeichnung „Schlierwag" erinnert noch daran, dass dieses Gebiet einst dem Kloster Schlierbach im fernen Kremstal gehörte. Der Salzamtmann Hans Wuecherer aus Gmunden hatte im 16. Jahrhundert die Güter am oberen, mittleren und unteren Kirchschlag, das „Guet genannt zum Coloman" und das Rieplgut (heute mit den Hausnummern 5 bis 9) erworben und dem Kloster vermacht, das die Grundobrigkeit bis zur Auflösung des Untertänigkeitsverbandes nach der Revolution von 1848 ausübte. Der Name dieser Dorfflur geht angeblich auf die „Waage der Herrschaft zu Schlierbach" zurück, mit deren Hilfe das Vermögen der Bewohner besteuert wurde. Nach mündlicher Überlieferung sollen diese Abgaben weitaus „humaner" ausgefallen sein als jene, die das restliche Dorf an die Herrschaft Wildenstein bei Ischl zu entrichten hatte.
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