Wanderer am Almsee - © Röbl

Photomuseum in Bad Ischl

Das Marmorschlössl war einst das Teehaus Kaiserin Elisabeths und beherbergt heute das Photomuseum des Landes OÖ. Dieses gilt, nicht zuletzt durch seine Lage im Kaiserpark sowie seiner speziellen Architektur, als eines der reizvollsten Museen in Österreich. Außerdem verfügt es über eine der bedeutendsten photohistorischen Sammlungen, die auf Prof. Hans Frank zurückgeht und in den 1970er Jahren durch das Land OÖ angekauft werden konnte.

Geschichtlicher Hintergrund

Als privates Refugium von Kaiserin Elisabeth war das Marmorschlössl unabdingbar für die hochsensible Monarchin. Franz Rauch, seines Zeichens Hofgärtner, ließ das romantische Cottage aus Untersberger Marmor im Tudorstil errichten. Obgleich der „Marmor“ aus Kalkstein bestand, entschied man sich das Teehäuschen der Kaiserin nicht umzutaufen, sondern es beim wohlklingenden “Marmorschlössl“ zu belassen. Versteckt hinter prachtvollen Bäumen und etwas abseits von der Villa, ein wenig erhöht, doch wunderbar zu Fuß erreichbar, liegt das zauberhafte Schlössl, welches sich als außerordentlich geschaffen für die hohe Dame erwies. Gerade dort droben war die Kaiserin besonders empfänglich für Besuche von Freunden, galt sie doch zumeist als sehr scheuer Charakter. Gleichzeitig aber demonstrierte sie ihren Rückzug, indem sie die Gelegenheit beim Schopf packte um in aller Gemütsruhe Briefe und Poesie zu dichten. Zugleich verewigte sie Abstraktionen im Tagebuch, und plante ausgiebig bevorstehende Reisen.

Sogar der reizvollen Literatur konnte sie sich da gar ungestört widmen. Auch nach Ende der Donaumonarchie blieb das reizende Cottage im Privatbesitz, weil es über niemand anders als Marie Valerie und deren geliebten Mann als ganz persönliches Habe innerhalb der Familie weitervererbt wurde. Nach Ende des zweiten Weltkrieges drohte aber der schändliche Verfall, obgleich das Schlössl regelmäßig verschiedenem Streben genutzt wurde. So agierte anno 1975 der Enkel des Kaiserpaares und handelte geschickt einen Pakt für fünfzig Jahre mit dem Land Oberösterreich aus. Sollte nun die Erhaltung des Teehauses in Händen des Landes liegen, überschrieb er ihm im Gegenzug die alleinigen Nutzungsrechte für die prächtigen Ländereien.

Etliche Ausstellungen gibt es nun dort droben zu bestaunen. Seit 1978 ist das Photomuseum maßgeblicher Bestandteil der Oberösterreichischen Landesmuseen. Neben Fotos und historischen Kameras werden Wechselausstellungen von ausgezeichneten Künstlern gezeigt, sowie Lesungen und Konzertabende initiiert, welche mittlerweile als profunder Geheimtipp gelten.

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