Die Kraft des Wassers: Unterwegs durchs Echerntal
Die Kraft des Wassers
Die Wanderung durch das Hallstätter Echerntal, die von jedermann geschafft werden kann und die mit ihren landschaftlichen Reizen zu jeder Jahreszeit die Wanderer in den Bann zieht. Besonders geeignet ist die Tour auch mit Kindern, denn es gibt auf der Route durch die UNESCO Welterberegion Hallstatt Dachstein Salzkammergut viel zu entdecken!
Drei Wege, der Echerntalweg der Kohlstattweg und der Malerweg, würden zum Ziel führen. Wir beschreiben hier den Malerweg. Der Weg beginnt beim Gasthof "Grüner Anger". Man geht vorbei am Internat der Holzfachschule, kommt zum Gasthof "Hirlatz". In 10 Minuten erreicht man die Abzweigung der Forststraße Richtung Dachstein, Simonyhütte und Wiesberghaus. Wir überqueren die Kreuzung und gelangen auf den herrlichen Waldmüller-Malerweg. Ganz leicht ansteigend hat man immer rechterhand den reißenden Waldbach neben sich. Ab und zu lädt eine Bank zur Ruhe und Besinnung ein und man kann das Naturschauspiel der vielen Wasserfälle bewundern. Ein Wanderziel, das nicht nur von den Sommergästen, sondern auch von den Einheimischen gerne aufgesucht wird. Aber bereits Kaiser und König, Entdecker, romantische Maler, Poeten und Literaten schätzten schon früh die pure Natur im Echerntal.
Durch den "Märchenwald" zum Naturschauspiel
Linkerhand begegnet man im "Märchenwald" dem Runenstein. Wer den Weg abbrechen will, kann bei der ersten Brücke die Verbindung zum Echerntalweg herstellen und schon zurückkehren. Wenn man weiterwandert, überquert man die Dürrenbach-Brücke und kommt 300m weiter zur letzten Brücke, die den Waldbach überwindet. Kurz davor beginnt links auf der Waldbachleite der Gletschergartenweg. Etwa ½ Stunde ist es noch, bis man auf dem steilen Weg zum Waldbachstrub-Wasserfall kommt. Aus einer gewaltigen, 90 m hohen Klamm, die sich in drei Stufen gliedert, stürzen die Wassermassen brausend und tosend in die Tiefe.
Zwischen Echernwand und Hirlatzfels
Als Rückweg kann man den Echerntalweg nehmen, der an der letzten Brücke beginnt und am linken Bachufer entlangführt. Von der Echernwand stürzt aus über 100 Meter Höhe der Spraderbach als "Schleierfall" herunter - wieder ein Naturschauspiel. Ein schöner Weg führt durch einen Wald und heraus vorbei am “Erdbohnstoan bis zur ehemaligen Dachsteinwarte, wo sich die Wege trennen.
Der “Erdbohnstoan“
Da das Nahrungsangebot im inneren Salzkammergut bei weitem nicht ausreichte die in der Salzerzeugung tätige Bevölkerung zu ernähren, wurde jedes nur denkbare Fleckchen Erdboden ausgenützt. Sowohl Almwirtschaft bis in nahezu 2000 m Seehöhe als auch die „Mahd“ steilster Bergflanken waren üblich. Nich verwunderlich ist deshalb, dass die großen Felsblöcke im „Echern“ ebenfalls als Anbauflächen genutzt wurden. Auf großen Steinen mit halbwegs ebener Dachfläche konnte sich in den Jahrtausenden seit der Eiszeit eine dünne Humusschichte mit einer Vegetation bilden, wodurch wertvolle Anbaufläche zur Verfügung stand. Die erhöhte Lage solcher Flächen konnte außerdem mehr Sonnenlicht aufnehmen. Beispiele dafür sind der „Kreuzstein“, auf dessen Dachfläche sich ein Gärtchen befand und der „Erdbohnstoan“. Der Name des Steines am Hangfuß der Echernwand weist auf den Anbau von Erdäpfel (Kartoffel) hin, welcher im 1. Weltkrieg letztmalig erfolgte. Über eine Holzstiege war der Erdäpfelgarten leicht zu erreichen. In der Zwischenkriegszeit stand auf dem Stein von 1928 bis Kriegsende eine Bienenhütte. Dann hat der Wald den Stein zurückerobert, von Garten- und Obstkultur ist heite nichts mehr zu sehen. Am Kreuzstein entlang Wenn man weiterhin links auf dem Echerntalweg bleibt, kommt man nach Überqueren einer Wiese in ein Waldstück, in dem sich der große Kreuzstein befindet. Unsere romantische Wanderung durch das Hallstätter Echerntal endet bei der Talstation zur Salzbergseilbahn.
Alternative für den Bergfex
Wer aber noch Zeit hat, könnte den Felsenweg – beim Wasserfall “Waldbachstrub“ - über den berühmten Gangsteig hochsteigen, der fünf Minuten unterhalb des Wasserfalls beginnt, und dann entweder über den Salzberg weiterwandern oder die Forststraße über die steinerne Brücke nach Hallstatt zurückgehen. Wenn man auf dem Echerntalweg nun das erste Waldstück verlässt, erblickt man eine weite Wiese. Rechts kann man einen Blick zur Hirlatz-Wand werfen: hier sieht man auf der Westkante den "Bischofskopf" (1.484 m), den die Natur aus Fels geschaffen hat.