Krippenstein Karstpfad Obertraun -

Natura Trail - Österreichs Naturschätzen auf der Spur

Eines vorweg...

Bei der nachfolgenden beschriebenen Wanderung handelt es sich um eine hochalpine Wandertour. Bergerfahrung, Ausdauer, Trittsicherheit und eine gute Vorbereitung sind die beste Voraussetzung für eine erfolgreiche und sichere Tagestour. Machen Sie sich bitte nicht in Sportschuhen, normalen Straßenschuhen oder Flipp-Flopps “auf die Socken“! Dann steht einer erlebnisreichen Wanderung nichts mehr im Wege. Haben Sie noch noch Frage? Weitere Sicherheitstipps erhalten Sie hier... Und jetzt viel Vergnügen beim Lesen dieser Tour.

Eine Jahrtausende alte Natur- und Kulturgeschichte

Österreich ist bekannt für seine Vielzahl an Naturschönheiten. Von weitgehend naturbelassenen Berggipfeln spannt sich der Bogen zu vom Menschen im Laufe der Jahrhunderte geschaffenen Kulturlandschaften - alle Heimat einer beeindruckenden Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Viele dieser Landschaften stehen unter gesetzlichem Schutz, um sie auch für zukünftige Generationen zu erhalten. Seien es nun Landschafts-, Naturschutz-, die neuen Natura 2000-Gebiete oder Nationalparks, sie alle haben den langfristigen Schutz bedeutsamer Lebensräume im Einklang mit den Bedürfnissen der örtlichen Bevölkerung zum Ziel. Weitere Infos zu den Natura Trail-Gebieten gibt es hier...

Der Dachstein: Naturjuwel im Salzkammergut

Eingebettet im malerischen Seengebiet des Salzkammergutes bei Hallstatt - im Dreiländereck Oberösterreich, Steiermark und Salzburg - erhebt sich das Dachsteingebirge majestätisch mit seinem höchsten Gipfel, dem Hohen Dachstein, bis zu einer Seehöhe von 2995 m. Viele Mythen und Geschichten ranken sich um dieses Gebiet, übt doch der Dachstein seit jeher eine besondere Faszination auf den Menschen aus.

Die Besonderheit des Gebietes liegt nicht nur in den vielfältigen landschaftlichen Attraktionen wie der Karstlandschaft, den schroffen Felsabhängen, sanften Almen und idyllischen Seen, sondern auch tief in seinem Inneren. Hier befinden sich das älteste Salzbergwerk der Welt sowie eine geheimnisvolle und weitverzweigte Höhlenwelt mit der Rieseneishöhle, der Mammuthöhle, der Koppenbrüllerhöhle und der Hirlatzhöhle. Dank der landschaftlichen Vielfalt finden zudem auch zahlreiche, teils gefährdete Tier- und Pflanzenarten im Dachsteingebiet ihren Lebensraum.

Natur und Mensch prägen die Jahrtausende alte, einzigartige Natur- und Kulturlandschaft. Die ältesten Besiedelungsnachweise werden auf ein Alter von 7000 Jahren datiert. Vom 8. bis zum 5. Jahrhundert v. Chr. gab es eine blühende Hochkultur - nach den zahlreichen Gräberfunden oberhalb Hallstatts „Hallstattkultur " genannt - die ihren Reichtum dem Salz verdankte. Der Salzabbau fand durch eine Naturkatastrophe (vermutlich ein Bergrutsch) einen Rückschlag. Nach den Kelten und Römern wurde erst im 13. Jahrhundert wieder Salz in größeren Mengen abgebaut. Heute ist das Salzbergwerk für BesucherInnen zu besichtigen.

Viele Maler und Schriftsteller haben sich durch diese Landschaft inspirieren lassen. So auch Adalbert Stifter, der hier Mitte des 19. Jahrhunderts das Werk „der Bergkristall" schrieb. "Es lebt kein Mann und Greis in dem Dorfe, der nicht von den Zacken und Spitzen des Berges, von seinen Eisspalten und Höhlen, von seinen Wässern und Geröllströmen etwas zu erzählen wüsste, was er entweder selbst erfahren, oder von anderen erzählen gehört hat." Stifter: Der Bergkristall (1853)

Gletscher, Karst und Höhlen: Landschaft mit doppeltem Boden

Die Geschichte des Dachsteinmassivs begann vor mehr als 250 Mio. Jahren mit der Bildung von Salzlagerstätten durch die Austrocknung eines Meeresbeckens. Die Triaskalke, die den mächtigen Berg hauptsächlich aufbauen, bildeten sich durch Ablagerungen in einem flachen Meer etwa 50 Mio. Jahre später. Erst nach weiteren mehr als 100 Jahrmillionen kam es durch Verschiebungs- und Faltungsprozesse der Erdkruste zur Hebung der Alpen mit dem Dachsteinmassiv.

Während der Kaltzeiten des Eiszeitalters reichten die Dachsteingletscher zeitweise bis zum Nordende des Traunsees und formten auch das sanft in die Landschaft eingeschnittene u-förmige Echerntal. In der Gipfelregion sind bis heute einige Gletscher vorhanden, von denen der Hallstätter Gletscher der mächtigste ist. Sie zählen übrigens zu den östlichsten der Alpen. Durch die kontinuierliche Klimaerwärmung befinden sie sich im Rückzug.

Der Dachstein bildet eines der größten und imposantesten Karstmassive Österreichs. Charakteristische Karsterscheinungen an der Oberfläche sind Karren (Rinnen) und Dolinen (trichterförmige Senken), durch die das Regen- und Schmelzwasser von der Oberfläche in die zahlreichen Risse, Spalten und Fugen des Untergrundes gelangt. Sowohl an der Oberfläche als auch im Untergrund wird der Kalkstein unter Mitwirkung des im Wasser enthaltenen Kohlendioxids gelöst. Fugen im Untergrund werden so allmählich zu großen Hohlräumen - den Höhlen - erweitert.

Während die Einheimischen schon lange von der Existenz der Höhlen wussten, die sie teilweise als Keller benutzten, begann die systematische Erforschung der Höhlen 1909 mit der Koppenbrüllerhöhle. Die wissenschaftliche Erforschung der Dachsteinhöhlen setzte im Jahre 1910 ein, als im Zuge eines Höhlenforscherkongresses zuerst die Rieseneishöhle und danach die Mammuthöhle entdeckt wurden.

Die Vegetation: Vom Echerntal bis zum Dachsteinplateau

Am und um den Dachstein kommt eine üppige Vielfalt an Pflanzenarten vor, die sich mit der Meereshöhe ändert. Mit ansteigender Höhe verändert sich das Klima: die Temperatur nimmt ab, Niederschlag, Sonneneinstrahlung und Wind nehmen an Intensität zu. Pflanzen entwickeln verschiedene Strategien, um sich an die geänderten Lebensbedingungen anzupassen. Eine Anpassungsmöglichkeit ist beispielsweise die Ausbildung einer kleinwüchsigeren Form, wie das bei der Latsche der Fall ist. Andere Alpenpflanzen stellen spezifische Ansprüche an Boden und Untergrundgestein: So wächst der für das Gebiet charakteristische bewimperte Almrausch, auch Wimper-Alpenrose genannt, nur in hochmontanen Waldgesellschaften auf kalkhältigen Böden, während auf silikatischem Untergrund seine enge Verwandte, die Rostrote Alpenrose, vorkommt. Ein ständiger Begleiter vom Echerntal bis zum Plateau ist der Kahle Alpendost, eine charakteristische Art in Laub- und Nadelwäldern auf basenreichen, gut wasserversorgten Standorten.

VIDEO
Nature Trail Krippenstein

Vom Echerntal bis zur Tiergartenhütte (ca. 500 bis 1450 m)

Hier sind üppige Bergmischwälder charakteristisch: ein typischer Laubwaldvertreter ist die Buche, im Tal selbst ist unter anderem noch die Esche anzutreffen, etwas höher der Bergahorn und die Eberesche. Typische Nadelwaldvertreter sind die Fichte und die Lärche, zu denen sich stellenweise auch die Tanne gesellt. Mit zunehmender Höhe werden die Laubbäume nach und nach von Nadelbäumen abgelöst. In der Krautschicht ist am Wegesrand unter anderem der aparte Schwalbenwurz-Enzian zu finden.

Zwischen Tiergartenhütte und Wiesalm (ca. 1450 bis 1650 m)

Mit zunehmender Seehöhe wird die Fichte nach und nach von der Lärche abgelöst, vereinzelt sind noch kleinwüchsige Laubbäume wie die Grünerle zu finden. Je weiter es aufwärts geht, umso lichter und aufgelockerter ist der Wald und umso öfter mischen sich Zirbe, Latsche und Almrausch dazu. Ein Begleiter am Wegesrand ist hier der Blaue Eisenhut. Er zählt zu den giftigsten Pflanzen Mitteleuropas und kann bei empfindlicher Haut bei einer Berührung von Blüten oder Blättern zu Nesselausschlägen führen.

Von der Wiesalm bis zum Wiesberghaus (ca. 1650 bis 1872 m)

Der Boden wird nun steiniger und karger, Kalkfelsen ragen empor und prägen die Landschaft. Der Lärchen-Zirbenwald wird immer lichter bis nur mehr einzelne Zirben zwischen Almrausch und Latschen herausragen. Die Zirbe zählt im Land Oberösterreich übrigens zu den geschützten Pflanzenarten. Im Naturschutzgebiet Dachstein ist ihre Nutzung - auch das Sammeln von Zweigen und Zapfen - verboten.

Am Plateau (ca. 1700 bis 2100 m)

Das Plateau besteht aus einem Mosaik von Felslandschaften, Almböden, Hochstaudenfluren, Latschenbeständen und Zwergsträuchern wie Almrausch und Kahlweide. Vereinzelt ragen noch Zirben empor. Charakteristisch sind auch niedrigwachsende Polsterpflanzen wie der Ennstaler Silbermantel aus der Gruppe der Frauenmantel-Gewächse. In den Höhen darüber sind aufgrund der extremen Witterungsverhältnisse nur noch Pionierrasen, Moose, Algen und Flechten heimisch.

 Wegbeschreibung "Nature Trail"

Vom Parkplatz im Echerntal beginnt die Wanderung auf der Forststraße Vorbei am Denkmal des Natur- und Dachsteinforschers Friedrich Simony geht es zur Dürrenbach Brücke und zum Gletschergarten . Bereits von der Brücke aus sind die Gletschertöpfe zu sehen, die über einen Steig besichtigt werden können.

Nach der Materialseilbahn folgen wir bei der nächsten Abzweigung dem Dachsteinreitweg, um dann den links ansteigenden Waldweg zum Wiesberghaus einzuschlagen. Hier folgt bald eine Wegkreuzung, welche links auf das Wiesberghaus und geradeaus zur Quelle des Waldbaches, dem Waldbachursprung (913 m), führt (ca. 15 min). Auf dem Waldweg weiter zum Wiesberghaus queren wir mehrere Male die Serpentinen der Forststraße (Beschilderung beachten!). Bei der Tiergartenhütte (1468 m) lädt eine kleine Quelle zum Auffüllen der Getränkevorräte ein. Weiter geht es durch die mit Alpendost gesäumte Herrengasse, vorbei an der Wiesalm durch ein Meer an Alpenblumen und Almrausch, zum Wiesberghaus.

Von hier folgen wir dem Wanderweg 654 durch die Bärengasse auf die Gjaidalm. Auf der Gjaidalm angelangt, lädt die Dachsteinalm zu einer Rast ein. Von hier aus geht es weiter in Richtung Krippenstein Seilbahnstation (auf die Wegweiser achten), wo sich ein atemberaubendes Panorama der Karstlandschaft bietet.

Tipp aus der Redaktion
Handy Empfang im alpinen Gelände

Bei dieser Wandertour befinden Sie sich im hochalpinen Gelände. Zwar ist der Handy Empfang in Österreich flächendeckend ausgebaut, aber trotzdem kann es an einigen Stellen auch zu sogenannten Funklöchern kommen. Hier ein paar wichtige Tipps für Bergwanderer.

Dies sollten Sie beachten:

  • Handy am Körper tragen: Griffbereit!
  • Handy immer voll aufgeladen.
  • Kleine Powerbank mitnehmen (zusätzlich aufgeladener Akku).
  • Gastgeber und Freunde über diese Tour vorab informieren.
  • Auch die genaue Wegstrecke mitteilen.
  • Weitere Infos zum Thema Notruf und Tipps zum Thema “Sicherheit in den Bergen“ finden Sie hier...

Wir wünschen einen erlebnisreichen Wandertag im Salzkammergut!

Ihre Redaktion

Tipps: Wandern im Frühling

Die Tage im Salzkammergut werden länger. Die Temperaturen werden endlich wärmer, immer mehr Wanderer treibt es auf die Berge. Doch Obacht: Gerade im Frühling gilt es, so so einiges zu beachten: Auf den Bergen liegt oftmals noch viel Schnee, Vorsicht also beim queren von Schneefeldern. Nach dem Winter ist man meist noch etwas "eingerostet", wärmen Sie sich also dementsprechend vorab auf und planen Sie Ihre Tour genau. Teilen Sie Ihrem Gastgeber die geplante Route mit. Das kann im Notfall zur schnellen Hilfe führen. Doch es gibt noch mehr zu beachten:

Tipps: Wandern im Frühling

Die Tage im Salzkammergut werden länger. Die Temperaturen werden endlich wärmer, immer mehr Wanderer treibt es auf die Berge. Doch Obacht: Gerade im Frühling gilt es, so so einiges zu beachten: Auf den Bergen liegt oftmals noch viel Schnee, Vorsicht also beim queren von Schneefeldern. Nach dem Winter ist man meist noch etwas "eingerostet", wärmen Sie sich also dementsprechend vorab auf und planen Sie Ihre Tour genau. Teilen Sie Ihrem Gastgeber die geplante Route mit. Das kann im Notfall zur schnellen Hilfe führen. Doch es gibt noch mehr zu beachten:

Sicherheitstipps für Wanderer

Zugegeben, die Landschaft der UNESCO Welterberegion Hallstatt Dachstein Salzkammergut ist das “Nonplusultra“ für Wanderfreunde, Bergfexe und Naturliebhaber: Unvergessliche Touren zu den schönsten Berghütten und Almen, Panoramablick soweit das Auge reicht und Glücksmomente für die Ewigkeit! Allerdings sollten Sie nicht vergessen, dass Sie sich oftmals im hochalpinen Gelände befinden. Wie Sie eine Tour am Besten vorbereiten sollten, was in den Rucksack gehört und wie Sie sich bei einem Notfall verhalten sollten, haben wir hier für Sie zusammengestellt. Gehen Sie auf Nummer sicher – wir sehen uns beim Wandern im Salzkammergut!

Einkehrmöglichkeiten & weitere Angebote

Wiesberghaus

© Kraft | Schutzhütte Wiesberghaus in der UNESCO Welterberegion Hallstatt Dachstein Salzkammergut

Höhlenwelten für Gipfelstürmer in Obertraun

© Kraft

Gletschergarten Hallstatt - Die Geschichte

Schilcherhaus auf der Gjaidalm

© Kraft | Schilcherhaus auf der Gjaidalm in der Dachstein Wanderwelt in Obertraun

Bergrestaurant Dachstein Krippenstein in Obertraun

© Dachstein Tourismus AG  / Bergrestaurant Dachstein Krippenstein mit Gletscherblick

Veranstaltungen am Wegesrand

Sa, 20. Jul. 2024 19:15 — 22:30 Dachstein-Krippenstein-Seilbahn, Winkl 34 Obertraun

Fr, 16. Aug. 2024 16:30 — 20:30 Dachstein-Krippenstein-Seilbahn (Talstation), Winkl 86 Obertraun

Sa, 24. Aug. 2024 05:30 — 09:30 Dachstein-Krippenstein-Seilbahn, Winkl 34 Obertraun

Fr, 30. Aug. 2024 16:30 — 20:30 Dachstein-Krippenstein-Seilbahn (Talstation), Winkl 86 Obertraun

Fr, 6. Sep. 2024 16:30 — 20:30 Dachstein-Krippenstein-Seilbahn (Talstation), Winkl 86 Obertraun

Freie Unterkünfte für Ihren Wanderurlaub im Salzkammergut

Sie sind noch auf Herbergssuche im Salzkammergut und haben bisher nichts adäquates gefunden? Bei unserer Abfrage nach herzlichen Gastgebern finden Sie jede Menge Ferienwohnungen, Hotels und Pensionen in der UNESCO Welterberegion Hallstatt Dachstein Salzkammergut. Da ist sicherlich auch etwas passendes für Sie dabei! Starten Sie jetzt ganz unverbindlich die Abfrage und genießen Sie einen unvergesslichen Urlaub am Hallstättersee oder im Gosautal. Los geht's...