Gletschergarten Hallstatt - © Kraft

Gletschergarten Hallstatt - Die Entdeckung

Von Kuhbrücken und Wasserfällen

Gletschertöpfe sind vom Echerntal schon seit längerem bekannt und werden in den Protokollen des Musealvereines bereits knapp nach der Jahrhundertwende erwähnt. Besonders im vegetationsfreien Bachbettbereich des Waldbaches, insbesondere bei der „Kuhbrücke" und beim Wasserfall „Waldbachstrub", wurden solche von Bachschottern verfüllte Hohlformen beobachtet und der Bezug zu eiszeitlichen Gletschern hergestellt. Im Jahre 1907 konnte ein vom Hallstätter Steinschleifer Vinzenz Riezinger im Echerntal geborgener großer Felsblock mit einem ¾ m tiefen Strudeltopf im Garten des Heimatmuseums als endrucksvoller Zeuge der eiszeitlichen Gletscherwässer aufgestellt werden. Dieser Gletschertopf ist auch heute noch zu besichtigen. Eine kurze Beschreibung informiert über die erdgeschichtlichen Zusammenhänge. Ein am Hohlgrund belassener „Mahlstein" vermittelt einen Eindruck über die frühere Vorstellung von den „Gletschermühlen".

Gletschergarten gerät in Vergessenheit

Im Frühjahr 1926 machen Einheimische den jungen Kustos des örtlichen Museums, Herrn Dr. Friedrich Morton, auf die Kessel im Dürrenbachbett aufmerksam. Morton erkennt als begeisterter Heimatforscher die erdgeschichtliche Bedeutung dieses Naturdenkmals und bemüht sich unter Mithilfe des Musealvereins um die Erschließung für den Fremdenverkehr. Nach erfolgreichen Verhandlungen mit dem Grundeigentümer (Österr. Bundesforste) können mit Hilfe der Gemeinde die mit Bachschotter und Geröll aufgefüllten Hohlräume geräumt, durch einige Steige und eine kleine Brücke zugänglich gemacht und noch 1926 eröffnet werden. Im Jahre 1927 werden die Steinanlagen weiter verbessert, die gesamte Anlage wird vermessen und 1928 erscheint eine Dokumentation von F. Morton. Der Gletschergarten ist in der Zwischenkriegszeit ein beliebtes Ausflugsziel.

Während des 2. Weltkrieges und auch danach ruhen die Instandsetzungsarbeiten. Der zumindest zeitweise aktive Dürrenbach verfrachtet Geschiebematerial in die Gletschertöpfe. Der Bau der Forststraße Anfang der fünfziger Jahre verlangt eine Bachbettkorrektur im Bereich der oberen Gletschertöpfe, was sich ebenfalls ungünstig auswirkt. Die Steiganlagen verfallen, der Gletschergarten gerät bei den Hallstättern fast in Vergessenheit. Anfang der achtziger Jahre werden aus der Bevölkerung Stimmen laut, das Naturdenkmal Gletschergarten wieder instand zu setzen. Der Musealverein Hallstatt nimmt sich der Sache an und 1984 wird mit kleinen Arbeiten an den Steiganlagen begonnen. Es gelingt in der weiteren Folge die Gemeinde für das Projekt zu gewinnen. Nach längeren Verhandlungen mit dem Grundeigentümer und der Naturschutzabteilung des Amtes der oö. Landesregierung kann im Jahre 1990 endlich mit den Widerinstandsetzungsarbeiten begonnen werden. Die von der Wildbach- und Lawinenverbauung durchgeführten Arbeiten umfassen die Bachufersanierung Gletschertöpfe von der Forststraße bis zum „Felsentor" und die liegenden „Kleinen Gletschermühlen" und der „Simonykessel" können aus Geldmangel leider nicht mehr freigelegt werden.

Die Wiedereröffnung

Am 28. 6. 1991 wird der Gletschergarten in Anwesenheit des Landesrates für Naturschutz, Fritz Hochmair, mit einer schlichten Feier wiedereröffnet. Der in der Zwischenkriegszeit erschlossene Bereich des Gletschergartens reichte vom Sammelbecken oberhalb der „Riesenschnecke" (höchster Punkt 685 m) bis zum „Simonykessel" (tiefster Punkt 654 m). Durch die inzwischen gebaute Forststraße ergab sich bei der Wiederinstandsetzung die Möglichkeit, auch die darüberliegenden Gletschertöpfe, insbesondere den von dieser Straße aus gut sichtbaren „Riesenkessel" (700 m) miteinzubeziehen. Die seinerzeit von Friedrich Morton festgelegten Namen für die einzelnen Strudellöcher sollen zu Ehren dieses verdienstvollen Heimatforschers beibehalten werden!

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